Ich trinke seit einigen Jahren regelmäßig adaptogene Tees – nicht aus Esoterik, sondern weil sie mir in stressigen Zeiten geholfen haben, besser durchzuatmen und meine Belastbarkeit zu stabilisieren. Zwei Pflanzen, die mir dabei besonders auffielen, sind Ashwagandha (Withania somnifera) und Rhodiola (Rhodiola rosea). In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen, erkläre, wie diese Pflanzen wirken können, wie ich meine Tees zubereite, worauf Sie achten sollten und für wen sie weniger geeignet sind.
Was sind Adaptogene und wie wirken sie?
Adaptogene sind Pflanzenstoffe, denen die Fähigkeit zugeschrieben wird, die Stressreaktion des Körpers zu modulieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber physischen, psychischen und Umweltstressoren zu erhöhen. Wissenschaftlich gesprochen sprechen Studien von Effekten auf das neuroendokrine System – etwa auf die Stressachse (HPA-Achse) – sowie auf Neurotransmitter und antioxidative Prozesse.
Wichtig ist mir zu betonen: Adaptogene sind keine Wundermittel. Sie können Unterstützung bieten, vor allem bei leichter bis mäßiger Belastung, aber sie ersetzen keine Therapie bei schweren psychischen Erkrankungen oder körperlichen Erkrankungen. Ich empfehle immer, bei Unsicherheit ärztlichen Rat einzuholen.
Ashwagandha: Eigenschaften und Anwendung
Ashwagandha, auch indischer Ginseng genannt, nutze ich gern abends oder an Tagen mit viel innerer Unruhe. Typische Eigenschaften, die in Studien beschrieben werden, sind:
Ich verwende meist Wurzel-Extrakt in Form von Pulver oder als Fertigtee-Mischung. Bei Tees ist zu beachten, dass reine Ashwagandha-Teeaufgüsse oft erdig und kräftig schmecken – ich kombiniere sie gerne mit beruhigenden Kräutern wie Lavendel oder Kamille und etwas Honig.
Typische Dosierung (orientierend):
Kontraindikationen: Schwangere und stillende Frauen sollten Ashwagandha vermeiden. Bei Autoimmunerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion oder bei gleichzeitiger Einnahme von Thyroxin, sedierenden Medikamenten oder Immunsuppressiva ist Vorsicht geboten – Rücksprache mit dem Arzt ist nötig.
Rhodiola: Eigenschaften und Anwendung
Rhodiola verwende ich oft morgens oder bei Phasen geistiger Erschöpfung. Ihre Wirkung empfinde ich als klarer, leicht aktivierend, ohne nervöse Unruhe zu verursachen. Studien zeigen, dass Rhodiola die geistige Leistungsfähigkeit und die Stressresistenz bei kurzzeitiger Belastung unterstützen kann.
Typische Dosierung (orientierend):
Kontraindikationen: Bei schweren psychischen Erkrankungen, bipolarer Störung oder Einnahme von Antidepressiva sollte Rhodiola nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt verwendet werden. Bei Schlafproblemen setze ich Rhodiola nicht am Abend ein, da sie aktivierend wirken kann.
Meine Lieblingsrezepte für adaptogene Tees
Ich habe zwei simple Rezepte, die ich oft empfehle – eins eher beruhigend (Ashwagandha-basiert), eins aktivierend (Rhodiola-basiert):
Beruhigender Ashwagandha-Schlaftee:
Zubereitung: Mit 250–300 ml heißem Wasser übergießen, 10–15 Minuten ziehen lassen, abseihen und warm trinken. Ich trinke diesen Tee 30–60 Minuten vor dem Schlafengehen.
Aktivierender Rhodiola-Kräutertee:
Zubereitung: 250 ml Wasser aufkochen, von der Platte nehmen, Rhodiola und Zitronenmelisse 5–8 Minuten ziehen lassen. Ich trinke diesen Tee morgens oder vor einer anstrengenden mentalen Aufgabe.
Wie schnell wirken adaptogene Tees und wie lange sollte man sie nehmen?
Aus meiner Erfahrung und aus den meisten Studien: Adaptogene wirken nicht sofort wie ein Schmerzmittel. Manche Menschen spüren schon nach wenigen Tagen eine Veränderung, bei anderen baut sich der Effekt über mehrere Wochen (4–8 Wochen) auf. Ich empfehle, eine regelmäßige Anwendung von mindestens 4 Wochen auszuprobieren, dann zu beurteilen und ggf. eine Pause einzulegen.
Sicherheit, Qualität und Produktwahl
Bei Kräutern zählt die Qualität. Achten Sie auf:
Ich meide Billigprodukte ohne Informationen zur Gehaltssicherung. Wenn ein Produkt hohe Konzentrationen verspricht, lese ich das Kleingedruckte und suche nach unabhängigen Prüfzeichen.
Wechselwirkungen und ärztliche Abklärung
Wichtig: Adaptogene können mit Medikamenten interagieren. Beispiele, die ich immer wieder erwähne:
Wenn Sie Medikamente einnehmen, schwanger sind, stillen oder chronische Erkrankungen haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, bevor Sie mit adaptogenen Präparaten starten.
Praktische Tipps für den Alltag
Meine persönliche Erfahrung
Für mich sind Ashwagandha-Tees ein sanfter Begleiter in stressigen Wochen, besonders wenn ich schlecht einschlafe. Rhodiola hilft mir an Tagen, an denen ich geistig viel leisten muss, ohne dass ich mich gereizt fühle. Beide Pflanzen haben meine Resilienz nicht über Nacht verändert, aber in Kombination mit besseren Schlafgewohnheiten, Bewegung und kleinen täglichen Ritualen habe ich eine echte Verbesserung gespürt.
| Pflanze | Wirkung (kurz) | Beste Tageszeit | Besonderheit |
| Ashwagandha | beruhigend, schlaffördernd | Abend | bei Schilddrüsenproblemen/SSW kontraindiziert |
| Rhodiola | aktivierend, konzentrationsfördernd | Morgen/Tagsüber | bei Antidepressiva/psych. Erkrankungen Vorsicht |
Wenn Sie Fragen haben oder möchten, dass ich einen Beiträg mit konkreten Produkt-Empfehlungen (mit Links) erstelle, schreiben Sie mir gerne – ich teile dann meine geprüften Favoriten und Bezugsquellen.